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Die Gedichte des Freiherrn von Canitz (1654-1699) waren bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts in jedermanns Hand. Canitz galt als Erneuerer der deutschen Poesie, weil er als erster seine Schreibart am Klassizismus Boileau'scher Prägung orientierte. Die letzte Gesamtausgabe dieses
Opitz redivivus
erschien 1772. Grundlage der hier vorgelegten historisch-kritischen Ausgabe ist die Prachtedition Königs von 1727, die - mit Ausnahme von Königs Abhandlung über den guten Geschmack - vollständig wiedergegeben wird (Neusatz aus der Fraktur). Der Apparat enthält vor allem die Lesarten der vorangehenden, sehr fehlerhaften Ausgaben von 1700 bis 1719, der 1737 von Bodmer besorgten sowie der späteren Berner Ausgaben 1764-1772. Die Kenntnis der frühen Lesarten ist zur Korrektur der zahlreichen Eingriffe Königs in den Text unentbehrlich; der Apparat will aber insgesamt auch als Teil einer Wirkungsgeschichte verstanden werden, für die im Kommentar sowie in einem gesonderten Abschnitt zahlreiche weitere Zeugnisse mitgeteilt werden. Bei der einstmals ungewöhnlichen Verbreitung und Beliebtheit der Gedichte des brandenburgischen Diplomaten, der an ihre Veröffentlichung nie gedacht hatte und doch für Jahrzehnte zu einem Klassiker erster Ordnung wurde, dürfte vor allem dem Literaturhistoriker der vollständige Überblick über deren Textgeschichte und der Einblick in die Reaktionen des Lesers (bis hin zum späten Goethe) willkommen sein.
Opitz redivivus
erschien 1772. Grundlage der hier vorgelegten historisch-kritischen Ausgabe ist die Prachtedition Königs von 1727, die - mit Ausnahme von Königs Abhandlung über den guten Geschmack - vollständig wiedergegeben wird (Neusatz aus der Fraktur). Der Apparat enthält vor allem die Lesarten der vorangehenden, sehr fehlerhaften Ausgaben von 1700 bis 1719, der 1737 von Bodmer besorgten sowie der späteren Berner Ausgaben 1764-1772. Die Kenntnis der frühen Lesarten ist zur Korrektur der zahlreichen Eingriffe Königs in den Text unentbehrlich; der Apparat will aber insgesamt auch als Teil einer Wirkungsgeschichte verstanden werden, für die im Kommentar sowie in einem gesonderten Abschnitt zahlreiche weitere Zeugnisse mitgeteilt werden. Bei der einstmals ungewöhnlichen Verbreitung und Beliebtheit der Gedichte des brandenburgischen Diplomaten, der an ihre Veröffentlichung nie gedacht hatte und doch für Jahrzehnte zu einem Klassiker erster Ordnung wurde, dürfte vor allem dem Literaturhistoriker der vollständige Überblick über deren Textgeschichte und der Einblick in die Reaktionen des Lesers (bis hin zum späten Goethe) willkommen sein.