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Herzinsuffizienz und Digitaliswirkungen: 31. Oktober und 1. November 1958
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Herzinsuffizienz und Digitaliswirkungen: 31. Oktober und 1. November 1958
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Von L.LENDLE In diesem Kreis pathophysiologisch interessierter Kollegen, in dem gestern die Frage der Herzinsuffizienz erneut durchgesprochen wurde, soli heute auch das alte Problem der Digitaliswirkungen behandelt werden, weniger die praktischen Fragen der Glykosidtherapie als die Wirkungsweise der Digitalis. Daher stehen auch Probleme der; allgemeinen" Pharmakologie (Resorption, Verteilung, Eli- mination und Kumulation), welche fUr die spezielle Wahl eines Glykosidpraparates die Anzeige begrunden konnen, im Hintergrund. Wir wollen mehr die Frage nach den sog. "Elementarwirkungen" der Digitalis, also auch weniger die sog. extra- kardialen Wirkungen erortern. Der Arzt sieht im Verlauf einer Digitalisbehandlung eindrucksvoll neben der Leistungsverbesserung der Kreislaufverhaltnisse das Absinken des Venendrucks, die Erniedrigung der Herzfrequenz, die Verkleinerung des Herzens, den Gewichts- verlust durch Ausschwemmung von Odemen und neigt oft dazu, diese Symptome der Beseitigung einer Insuffizienz auch als direkte Digitaliswirkungen zu betrach- ten, so spricht man z. B. von der tonisierenden Wirkung auf das Herz, von der bradykarden Vaguswirkung, von der venomotorischen, der renalen Wirksam- keit usw. Es ist aber eine Erfahrung nicht nur des Tierexperimentes, sondern auch der Beobachtung am gesunden Menschen, daB man selbst mit hohen Digitalisdosen weder die eine noch die andere obengenannte Veranderung am suffizienten Herzen erzielt. Es gibt am gesunden Organismus bei therapeutischer Dosierung keine Bradykardie, keine HerzgroBenveranderung oder wesentliche GefaBwirkungen. So muB man fragen, ob dies wirklich Elementarwirkungen der Digitalis sind, die auch eine direkte kausale Bedeutung fUr die Verbesserung des Kreislaufs besitzen.