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Kannibalismus, eine anthropologische Konstante?
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Barnes and Noble
Kannibalismus, eine anthropologische Konstante?
Current price: $40.00
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Kann der Kannibalismus, definiert als ritueller Verzehr von Menschenfleisch durch Menschen, als eine anthropologische Konstante gelten? Schliesslich drangt sich dieser Eindruck bei der Vielzahl der Quellen zu Menschenfresserei von der Antike bis in unsere Tage beinahe auf. Dieser Band widmet sich der Frage und bietet erstmals einen Uberblick uber die wesentlichen und grundlegenden Kannibalismusdiskurse vom alten Mesopotamien uber die klassische Antike bis hin zum fruhen Mittelalter. Eine kritische Auseinandersetzung mit den fruhneuzeitlichen Berichten uber kannibalistische Akte der Azteken rundet den Uberblick ab. Die Quellen aus Mesopotamien, Agypten und aus Kleinasien zeigen, dass der Kannibalismusdiskurs erst mit den Griechen vehement einsetzt, und zwar sowohl auf der Ebene der Mythologie als auch im Hinblick auf eine Inferiorisierung fremder Volkerschaften. Die Nutzung des Kannibalismusmotivs zur Herabsetzung von Fremden oder Gegnern in den eigenen Reihen setzt sich uber das antike Rom bis in die Neuzeit fort. In diesem Sinne erweisen die in diesem Band versammelten Beitrage unter anderem zwar nicht die tatsachliche Praxis des rituell oder gar gastronomisch intendierten und praktizierten Kannibalismus, wohl aber den Kannibalismusdiskurs im Allgemeinen als anthropologische Konstante.