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Memoiren einer Besessenen
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Memoiren einer Besessenen
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Es war im Laufe des Jahres 1526, als sich in Loudun, das zu jener Zeit zu den bedeutendsten Städten Poitous zählte, eine Anzahl von Ursulinerinnen niederließ. Dieser Orden war erst vor kurzer Zeit gegründet worden. Die Päpste Paul III. und Gregor XIII. hatten ihn anerkannt, und dank einer königlichen Verfügung, die durch Heinrich de Goudi, Bischof von Paris, vermittelt worden, war den Ursulinerinnen das Recht verliehen worden, in ganz Frankreich Klöster zu gründen. Sie machten den umfassendsten Gebrauch von diesem Rechte; bald hernach waren sie in Bordeaux, wo der Kardinal de Sourdis sie unter seinen ganz besonderen Schutz nahm. Von da kamen sie im Jahre 1618 nach Poitiers, einige Jahre später ließen sich acht der frommen Schwestern in Loudun nieder. Der Bischof selbst hatte sie dazu veranlaßt, da die Honoratioren der Stadt ihn dazu gedrängt hatten. Die Nonnen mieteten für den bescheidenen Preis von zweihundertfünfzig Franken ein zwar geräumiges, aber völlig verwahrlostes und häßliches Haus in der Straße Paquin. Dieses Haus war schon seit langer Zeit von keiner lebenden Seele bewohnt gewesen. Die alten Frauen bekreuzigten sich, wenn sie vorüberkamen und erzählten, daß böse Geister darin umgingen.