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Philosophen- oder Gesetzesherrschaft?: Untersuchungen zu Platons Politeia und den Nomoi
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Philosophen- oder Gesetzesherrschaft?: Untersuchungen zu Platons Politeia und den Nomoi
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Uberhaupt gilt aber auch von jeder Regierung die gleiche Behauptung, dass die Entstehung der besten Verfassung und der besten Gesetze nur dann eintritt, wenn die grosste Macht mit (der grossten) Weisheit und Besonnenheit in derselben Person sich vereinigt, sonst aber niemals." Diese Aussage uber die Verwirklichung der besten Regierung findet sich uberraschenderweise nicht in der Politeia, sondern in den Nomoi. Uberraschend, weil es eigentlich die Politeia ist, die ein Staatsmodell vorstellt, an dessen Spitze ein sogenannter Philosophenherrscher steht, der Macht und Weisheit besitzt. Die Nomoi, aus der das Zitat stammt, beschreiben hingegen einen Staat, der durch Gesetze regiert wird und nicht durch einen Staatsmann. Wie stellt sich Platon einen idealen Staat vor? Soll er durch Gesetze oder durch einen hervorragenden Politiker geleitet werden? Und was befahigt einen Menschen, der Anfuhrer eines ganzen Staates zu sein? In dieser Arbeit werden die beiden Hauptwerke der platonischen Staatsphilosophie untersucht, die Politeia und die Nomoi. Ziel ist es herauszufinden, in welchem Verhaltnis die Konzeption einer Philosophenherrschaft und die eines Gesetzesstaates zueinander stehen. Konstruiert Platon tatsachlich zwei vollig unterschiedliche Staatsmodelle oder handelt es sich um zwei Seiten einer Medaille? Meine Arbeitsthese ist, dass sich Platons Konzeption eines Idealstaates nicht allein in der Politeia oder den Nomoi findet, sondern dass sie sich aus dem Zusammenhang beider Dialoge ergibt. Platon schafft eine Synthese aus der Philosophenherrschaft und dem Gesetzesstaat, die eine Beseitigung der Schwachen zu Folge hat, die jedes Staatsmodell fur sich alleine aufweist.