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Rechtsextremismus: weiblich - männlich?: Eine Fallstudie zu geschlechtsspezifischen Lebensverläufen, Handlungsspielräumen und Orientierungsweisen
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Rechtsextremismus: weiblich - männlich?: Eine Fallstudie zu geschlechtsspezifischen Lebensverläufen, Handlungsspielräumen und Orientierungsweisen
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Rechtsextremismus steht wieder auf der Tagesordnung deutscher Politik und bundesrepublikanischer politischer Kultur. Immer häufiger wird ängst- lich gefragt, ob Bonn (bzw. das vereinte Deutschland, also Berlin) nicht doch Weimar sei. Seit Mitte der 80er Jahre haben rechtsextremistische Organisationen Mitglieder gewonnen, die Republikaner, die Deutsche Volksunion und die NPD bei einigen Wahlen überraschend gut abge- schnitten. Umfragen zeigen, daß autoritäre Einstellungen, Orientierungen und Verhaltensweisen sich verstärkt haben. Rechtsextremistische Gewalt- taten häufen sich, eine entsprechende "Szene", ja fast schon ein Milieu, scheint sich herauszubilden. Unklar scheint noch, ob die Wiedervereini- gung mit ihren politisch-kulturellen Folgen und Konfrontationen rechtsex- tremistische Tendenzen verstärkt hat oder nicht. Nicht zuletzt sind hierfür jedoch ökonomische und soziale Krisenerscheinungen, die sich in den letzten Jahren zugespitzt haben, von Bedeutung. Nicht nur Journalisten befassen sich mit Rechtsextremismus, auch Sozialwissenschaftler publi- zieren am laufenden Band Bücher und Aufsätze zu dieser Thematik, Vor- träge werden gehalten, Symposien finden statt. Und doch leidet die bisherige Forschung unter einem erheblichen Mangel, sie ist nämlich ganz wesentlich auf rechtsextremistische Organi- sationen und Parteien und deren Programmatik und Ideologie bezogen, die organisationsbezogene Sichtweise dominiert. Es fehlen bislang Unter- suchungen darüber (die Arbeiten Heitmeyers bilden hier eine Ausnahme), warum und wie und warum gerade jetzt rechtsextremistische Mentalitä- ten und Orientierungen in den Köpfen und Gefühlen von Deutschen sich festsetzen. Genau in diese Forschungslücke stößt das Buch von Ursula Birsl.