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Tausend Jahre Ba'ale Schem. Judische Heiler, Helfer, Magier: Ein Spiegel europaischer Geistesgeschichte
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Tausend Jahre Ba'ale Schem. Judische Heiler, Helfer, Magier: Ein Spiegel europaischer Geistesgeschichte
Current price: $62.00
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Ihre Wundermanner schaffen sich die Menschen selbst, je nach ihren Wunschen und Bedurfnissen. So geschah es auch im europaischen Judentum, dessen Wundermanner den Titel eines Ba'al Schem trugen, das heisst "Meister des gottlichen Namens". Dank einer Vielzahl himmlischer Namen hatten die Ba'ale Schem teil an Gottes Schopfermacht und konnten damit Wunder wirken, meist mithilfe von Amuletten heilen und sogar einen Golem erschaffen. Im Laufe von zehn Jahrhunderten wandelten sich die Vorstellungen der Menschen, wie die erwarteten Wunder auszusehen hatten, jedoch stetig. Erhofften die einen nur ein Tun zur Verherrlichung Gottes als Beweis der Uberlegenheit der judischen Religion, so erwarteten andere Schutz gegen Feinde, insbesondere die christlichen, gegen Krankheit, Kinderlosigkeit und Armut. Aber auch Verbrecher mussten ausfindig gemacht und die Krafte mit christlichen Zauberern gemessen, Uberlegenheit uber Dr. Faust und andere Magier erwiesen werden. Um die Gunst der weltlichen Herrscher zu gewinnen, wurden auch Schlosser und Gastmahler herbeigezaubert und Wein aus der Wand gezapft. Die Freimaurer suchten Schatze und okkulte Erfahrungen bei den Ba'ale Schem und ab dem 18. Jahrhundert, im osteuropaischen Hasidismus, erwartete man auch Hilfe aus der Sundennot und aus dem Rad der Seelenwanderung. Alle diese sich wandelnden Bedurfnisse gehen in fast stetem Gleichschritt mit den deutschen und europaischen mentalen Veranderungen. Dadurch lasst sich die von Karl E. Grozinger vorgestellte tausendjahrige Geschichte des aschkenasischen Ba'al Schem auch als Spiegelbild der (judisch-)europaischen Geistes- und Kulturgeschichte lesen.