Die Bibel - das Buch der Bücher - bietet einen groβen Fundus emotionaler, dramatischer, spannender Erzählungen. Kein Wunder also, dass biblische Stoffe schon direkt zur Entstehungszeit des Films 1897 in Szene gesetzt wurden und auch heute noch zahlreich verfilmt werden. Filme, die biblische Themen in ihrer Religion und Kulturtradition interpretieren, bereichern den interreligiösen Dialog. So können biblische Texte im populärkulturellen Kontext filmisch interpretiert werden, die in ihrer Rezeptionsgeschichte zahlreiche mehrdimensionale transkulturelle Verflechtungen zwischen Ost und West erfahren. Auβerdem gelten Bibel- und Jesusfilme seit ihren Anfängen bis heute als einträgliches Geschäftsmodell oder sie werden eingesetzt von evangelikalen Kreisen in der Missionierung. Wenn Regisseure/Regisseurinnen biblische Texte so nachsprechen und inszenieren, dass heutige Menschen sie verstehen können und dabei die Bibel nicht als Geschichtsbuch, sondern als Glaubensurkunde verstanden wird, kann der Biel-Jesusfilm sinnstiftend sein.